Mit Holz zum Hotzenwald Wettbewerb

Auch 2023 waren wir wieder mit der ASG 32 El und der Ka 6 CR auf dem Hotzenwald Wettbewerb. Wir, das waren Calvin und Phillip in der ASG 32 und ich (Florian) in meiner Ka 6. Zum ersten Mal seit Jahren sah es so aus als könnten wir jeden Tag fliegen. Am 26.05. reisten wir an und richteten uns in unserer sehr großzügigen Ferienwohnung ein. Ein Genuss bei Regen, bei gutem Wetter aber leider überflüssig und teuer.

1. Wertungstag 27.05.2023

Der erste Wertungstag begann wie gewohnt entspannt. Allerdings mussten wir die Flugzeuge schon vor dem Briefing aufbauen, es schien wirklich gut zu werden. Nach einigen üblichen Einweisungen in den Jura und den Schwarzwald ging es an das Wetter. Wie üblich zeigte uns die Wettbewerbsleitung den Fußgänger- Wetterbericht für die kommenden 8 Flugtage … jeden Tag Sonne mit Wolken. Nun endlich ging es an die Aufgabe, trotz der geringen Teilnehmer gab es drei Klassen Club, Standard und Offen. Ich flog mit der Ka 6 natürlich in der Clubklasse mit und die anderen beiden in der Offenen Klasse. Für die Clubklasse gab es eine AAT Aufgabe mit einer mittleren Strecke von 206km und einer Zeit von 3h. Es ging erst den Schwarzwald rauf und dann auf die Alb. Hier ahnte noch keiner, dass wir den Schwarzwald und die Alb noch sehr gut kennenlernen würden. Für die Offene Klasse gab es die gleichen Richtungen, allerdings weiter ausgeflogen. Sie flogen eine AAT mit 327 km. Im Grid (Startaufstellung der Segelflugzeuge) ergab sich das wir (die Clubklasse) eher alle zusammen fliegen und somit den Spaßfaktor an diesem Wettbewerb deutlich steigern wollten. Um 13 Uhr ging es endlich los. Das Wetter war bereits gut aufgebaut. Oli, der auch eine Ka 6 mit hatte, und ich flogen zusammen. Bis wir 10 Km westlich Musbach wendeten, sank die Basis auf 1000m Ground. Es ging aber recht gut, nach der Wende ging es erst Richtung Süden an Winzeln vorbei.

Die zweite Wende lag auf der Schwäbischen Alb. Leider war diese nicht sehr gut entwickelt. So entschieden wir uns die zweite Wende nur anzukratzen. Gut, dass wir die erste Wende fast bis zur Hälfte ausgeflogen haben. Wir erreichten die zweite Wende kurz vor Schwennigen und drehten dann Richtung Ziel-Linie. Wir flogen zunächst auf den Feldberg zu und begannen von dort aus, beim ersten Mal noch etwas hoch, den Endanflug. Am Ende des Tages waren es 206 km mit einem Schnitt von 68,8 km/h also dritter Platz hinter Timo im Twin 3 und Oli der 180m mehr Flugstrecke hatte.

2. Wertungstag 28.05.23

Am zweiten Wertungstag wurde beim Wetterbriefing schnell klar, dass es zwar gut und hoch, aber auch blauer wird, daher gab es die gleiche Aufgabe wie am ersten Wertungstag. Wir entschieden uns bereits vor dem Start, dass es wahrscheinlich heute besser ist die erste Wende nicht weit auf dem Schwarzwald auszufliegen und eher auf die Alb zu gehen. Bereits die ersten Km waren sehr blau. Bereits in Winzeln entschieden wir uns in Richtung Alb zu drehen. Der Weg zum Klippeneck war gezeichnet durch flache 1/8 Cumuli.

Letztlich wendeten wir 5km südlich Klippeneck und machten uns auf den Heimweg, denn es sah nach langen Gleitphasen aus. Etwas nördlich des Schluchsees, in 32 km Entfernung, begannen Oli und ich unseren Endanflug. Letztlich endete auch dieser Tag für mich erfolgreich mit dem zweiten Platz hinter Oli. Oli hatte an diesem Tag nur 10m mehr Strecke und war eine Minute schneller.

3. Wertungstag 29.05.23

Es ist sehr windig und die Basis liegt tief. Die Piloten der Clubklasse entscheiden, den heuteigen Tag zu neutralisieren und frei zu Fliegen. Wir schafften auch 200 km zu fliegen, aber ein Sprung auf die Alb, wie in der Aufgabe geplant gewesen wäre, war nicht möglich gewesen. Auch in den anderen Klassen benutzen viele den Motor für die Heimkehr.

4. Wertungstag 30.05.23

Am 30.05 legte sich der Wind etwas und es konnte auch in der Clubklasse wieder eine Wertung geben. Es sollte heute im Norden nur wenig Wolken geben, aber auf der Schäbischen Alb sollte es gut werden. Also war klar: es geht heute nichts so weit in den Norden, sondern auf die Alb. Die Club-Klasse startete gegen 12:30 Uhr, gegen 13 Uhr war der Abflug frei. Es ging zunächst am Feldberg vorbei bis ca. 10 km nördlich des Titisee, von dort weiter Richtung Blumberg am Südwestrand der Schwäbischen Alb. Auf der Alb ging es nun gegen den Wind bis etwas nordöstlich Leibertingen. Von dort aus begann der Weg nach Hause, aufgrund des ziemlich genauen Rückenwindes ging dieser extrem schnell und nahezu problemlos. Um 16:32 Uhr überflogen wir im engen Teamflug die Ziellinie. Aufgrund des Vorsprungs von 20 Sekunden auf die andere Ka 6 hatte ich auch diesem Tag als zweiter beendet.

Im Südschwarzwald mehr Wolken als gedacht im Norden wurde es mau.

Neutralisiert 31.05.23

Es ist windig und blau, der Tag wird neutralisiert.

5.Wertungstag 01.06.23

Dieser Tag versprach wohl der beste Tag des Wettbewerbs zu werden, endsprechend war die Aufgabe bereits sehr groß gewählt. Es gab wie immer in der Klubklasse eine AAT, diesmal aber mit einer mittleren Strecke von 324 km und eine Vorgabezeit von 4 Stunden. Leider konnte heute die andere Ka 6 nicht fliegen, somit ging es um 11:30 Uhr mit den anderen los. Es ging erst weit Richtung Norden bei bestem Wetter bis quer ab Musbach. Die Basis war über dem Schwarzwald bei 1200m und die Steigwerte deutlich über zwei Meter. Die zweite Wende lag in der Nähe des Schluchsee, aber diese Wende hatte ich nicht so weit ausgeflogen, sondern nur angekratzt, da ich schnell auf die Schwäbische Alb wollte. Die letzte Wende lag auf der Alb und ich flog diese relativ weit aus. Letztendlich wendete ich 12 km östlich von Albstadt. Der auf dem letzten Schenkel hinzukommende Rückenwind erhöhte den ohnehin schon guten Schnitt. 35 Km vor dem Platz ging es in den Endanflug und ich überflog um 14:23:20 Uhr die Ziellinie mit einem Schnitt von 79,1km/h und 371 km Strecke. Auch diesen Tag hatte ich wieder den zweiten Platz.

6. Wertungstag 02.06.23

Langsam wurde es komisch: wieder eine ähnliche Aufgabe, wieder den Schwarzwald rauf und runter und wieder auf die Alb. Aber das lag nicht an der Wettbewerbsleitung oder unserer Wetterfee, es lag einfach daran, dass das Wetter einfach nur auf dem Schwarz Wald und die Alb gut war. Was aber neu war, dass das Schauerrisiko und die Thermikstärke zunimmt. Wir konnten auf 324km den Schnitt auf 80,4 km/h heben. Auch an diesem Tag musste ich mich hinter Oli und seiner Ka 6 geschlagen geben.

7.Wertungstag 03.06.23

Der letzte Wertungstag brach an, es sollte wie immer den Schwarzwald rauf und runter gehen, anschließend auf die Alb und ab nach Hause. Der Schwarzwald sollte super werden, aber auch sehr früh überentwickeln. Es war also enorm wichtig rechtzeitig wieder im Gleitbereich zu sein, wir schätzten eine Rückkehr für 16 Uhr sei das Beste. Also entschieden wir uns den Schwarzwald weit auszufliegen, bis mindestens zur Mitte der Wende und wie fast jeden Tag die Alb nur anzukratzen. Um kurz vor 12:00 Uhr startete ich mit der Ka6. Als gegen 12:30 der Abflug frei war, waren die Wolken bereits verdächtig groß, aber Regen war noch nicht in Sicht. Auf dem ersten Schenkel lief es unheimlich gut, teilweise konnten wir mit nahezu keinem Höhenverlust 30 oder 40 km unter Aufreihungen zurücklegen. Erst an der ersten Wende kamen wir mit den beiden Ka6en einmal etwas tiefer. Wir mussten etwas suchen, fanden aber in 500m noch etwas und es ging wieder richtig schnell weiter. Also ab Richtung Süden zur zweiten Wende, hier gab es keine Probleme. Es lief wie am Schnürchen. Etwas südlich von Winzeln schlugen wir dann Kurs Ost ein und flogen auf die Alb. Im Regenradar konnte man nördlich des Platzes bereits die ersten Schauer erkennen. Uns war klar, dass wir nun wirklich so schnell es geht, nach Hause kommen sollten. Wir drehten 20 km südöstlich Leibertingen am Süd-Westrand der Alb. Mit dem anliegendem Rückenwind und einer sich bildenden Wolkenstraße Richtung Heimat, war ein schneller 70Km Heimweg fast schon gesetzt. Es ging wirklich gut nach 35 km machten wir noch zwei Kreise und gingen dann in den Endanflug.

Nächsten Landefeld 20Km entfernt.

Unterwegs war schon leichter Nieselregen und westlich des Kurses waren starke Schauer ersichtlich. Aber um 15:57 Uhr überquerten wir mit beiden Ka6en zusammen in enger Formation mit 149km/h die Ziellinie.

Auch an diesem Tag erflog ich den zweiten Platz. Und welch Überraschung auch in der Gesamtwertung erreichte ich mit 4872 Punkten den zweiten Platz.

Fatzit

2023 war das beste Jahr was ich in 4 Jahren Hotzenwald erlebt habe. Wir waren eine tolle Truppe und hatten viel Spaß und wir freuen uns auf 2024. Aber besonders mit den alten Flugzeugen kann der Schwarzwald auch schnell eine Herausforderung werden.