Der Segelflug hat in Uetersen eine lange sportliche Tradition. Vor über 70 Jahren begann der Segelflug mit der Gründung einer Modellbaugruppe und führte 1932 zur Fertigstellung eines richtigen Flugzeuges des Schulgleiters Zögling. Gestartet wurde auf dem Gelände des alten Sportplatzes hinter der Schwimmhalle (heute mitten in der Stadt) mittels eines Gummiseils. Später kamen eine Schleppwinde und ein Grunau Baby hinzu. Das Gelände am alten Sportplatz war jedoch sehr klein und es begann die Suche nach einem geeigneteren Gelände das schließlich in der sogenannten Franzosenkoppel zwischen Uetersen und Appen gefunden wurde.
Am 20.Februar 1964 gründeten sieben Segelflieger in Uetersen die „Fluggemeinschaft Uetersen e.V“, später in SCU-Segelflugclub-Uetersen e.V umbenannt.
Die Gründungsmitglieder waren allesamt z.T. langjährige Mitglieder des 1951 gegründeten LSV Luftsportverein Kreis Pinneberg. Zweck der Vereinsgründung war, den Mitgliedern mehr Gelegenheit zu individueller Entfaltung bei der Ausübung ihres Sportes zu ermöglichen. Im Winter 1963/64 war bereits eine Ka 7 (Doppelsitzer) bestellt worden. Die Maschine wurde im Mai 1964 von der Firma Schleicher in Poppenhausen an der Wasserkuppe abgeholt. Da der Verein noch heimatlos, das heißt, eine Benutzung des Uetersener Flugplatzes noch nicht möglich war, wurde die neue Ka 7 am 30.Mai 1964 in St. Michaelisdonn vom 1. Vorsitzenden eingeflogen. Der erste Start dauerte 57 Minuten. In der Folgezeit wurde teils in St. Michaelisdonn, teils in Schleswig geflogen, bis 1966 der neue Flugplatz in Ahrenlohe fertiggestellt und vom SCU benutzt werden durfte. Der Verein hatte mittlerweile 16 Mitglieder. Die Neuaufnahme von Mitgliedern hatte einstimmig zu erfolgen, die Aufnahmegebühr betrug infolge der Finanznot in der Aufbauphase 3000,- DM was, gemessen am Stundenlohn im Jahr 1964, einem heute mindestens doppelt so hohen Betrag entspricht. Trotz dieser hohen finanziellen Belastung war die Zeit in Ahrenlohe eine sehr glückliche Zeit.
Als Ahrenlohe dem mächtig aufstrebenden Verein zu klein wurde und die Benutzung des Uetersener Flugplatzes wieder möglich war, siedelte der Verein am 31. Mai 1971 nach Uetersen um. Es wurde die erste große Halle gebaut. Mit vereinten Kräften wurde diese große Hürde genommen. Es wurden erstmals in Uetersen Ferienlehrgänge für Fliegeranfänger nach Unterwössener Muster durchgeführt. Viele der heutigen Mitglieder werden sich gern an ihre ersten Flugversuche in so einem Sommerlehrgang erinnern. Das Herzklopfen des Fluglehrers war ebenso groß wie das des Schülers.
Der Verein wuchs in den Folgejahren stürmisch, zur ersten Ka 7 war eine Ka 8 gekommen, dann ein Pirat, dann ein 18-m-Cirrus. Zur Halle kam eine Werkstatt mit Clubräumen.Die Mitgliederzahl stieg auf nunmehr weit über 100.
Ein vereinseigener Motorsegler und eine vorbildliche Doppeltrommelwinde kam hinzu. Unter fachmännischer Anleitung durch ehrenamtliche Werkstattleiter wurden und werden bis heute die erforderlichen Wartungsarbeiten und Reparaturen durchgeführt. Es wurden eine ASW 19 und eine ASK 21 gekauft. Daneben gibt es zahlreiche Privatmaschinen die den Vereinsberieb entlasten und die ganze Palette von Traditionsflugzeugen bis zu modernsten Kohlefaser-Hochleistungssegelflugzeugen abdecken.
1964: Am 20.02.1964 gründet sich die „Fluggemeinschaft Uetersen e.V“, die später in den ,,Segelflugclub-Uetersen e.V“ umbenannt wird.
1968: Die Mitgliederversammlung beschließt die Gründung einer eigenen Jugendgruppe.
1971: Der Flugplatz Ahrenlohe wird dem aufstrebenden Verein zu klein und der SCU zieht wieder auf den großen Flugplatz nach Uetersen/Heist. Der Verein hat eine K 8 und eine ASK 13.
1972: Der Verein schaft ein Segelflugzeug vom Typ Pirat an und macht mit nur 35 Mitgliedern 5020 Starts, nie wieder sollte diese Zahl erreicht werden!
1974: Der SCU schaffte mit 4300 Starts letztmalig eine Startzahl über 4000.
1978: Es wird ein großzügiges Werkstattgebäude mit einem kleinen Clubraum gebaut.
1979: Der SCU bestellt bei Alexander Schleicher eine der ersten ASK 21.
1980: Die neue ASK 21 mit der Werknummer 21014 wird ausgeliefert und am 18.06.1980 durhc Kreispäsidenten und Staatssekretär getauft.
1981: Die alte K8 und der Salto werden verkauft.Für die Saison 81 wird übergangsweise eine Ka 6 gekauft bis die neue ASW 19 von Alexander Schleicher fertig gebaut ist.
1982: Der erste Motorsegler D-KIMO wird gekauft.
1985: Die ASK 13 D-0226 ging kaputt un der SCU bestellt seine zweite neue ASK 21 beim Hersteller Alexander Schleicher.
1986: Die ASK 21 D- 0721 wird bei Firma Schleicher abgeholt.
1989: Der SCU zählt zum ersten mal 15 Fluglehrer.
1990: Für die fortgeschrittenen Schüler wird für die ersten Überlandflugerfahrungen eine Ka 6 beschafft.
1993/1994: Bau der neuen Flugzeughalle. Es wird eine große 50m x 20m freitragende Halle mit zwei elektrischen Hubfalttoren gebaut in der alle Vereinsflugzeuge und ein Teil der Privatflugzeuge platz haben. Ebenfalls wird die ASW 15 Grundüberholt.
1999: Es wird ein neuer Motorsegler vom Typ SF 25 C Falke gekauft, der nurn auch Segelflugzeuge Schleppen kann. Später erfolgt eine Umrüstung von 80 auf 100 PS. Es wird die ASW 15 A in die USA verkauft.
2005: Die LS 7 WL wird wegen zu geringer Auslastung verkauft und die ASW 19 ging kaputt, die Mitglieder beschlossen als Ersatz eine DG 101 G zu beschaffen.
2009: Die ASK 13 D-4142 wird verkauft um die Grundüberholung der ASK 21 D-0721 zu beszahlen.
2010: Nach zwanzig Jahren im Vereinsbetrieb wird die Ka 6 an ein Mitglied verkauft um für einen Discus b Platz zu machen der auch weiterhin der Schulung dienen soll. Auch wird dieses Jahr die zweite ASK 21 D-2885 einer Grundüberholung unterzogen.
2012: Der SCU richtet zusammen mit dem LSV Pinneberg das Landesjugendvergleichsfliegen aus, dank zwei Winden wir ein Wertungsdurchgang mit 30 Piloten in nur 58min absolviert, absolute spitze.
2014: Für den SCU bricht ein neues Zeitalter an, es wird beschlossen einen 20m Doppelsitzer mit Hilfstriebwerk zu kaufen. Pünktlich zu Weihnachten steht der neue Duo Discus XLT in der Halle. Das Flugzeug wird am 20.12.14 beim Andventskaffee vorgestellt.
2017: Aus einer Idee in der Jugendgruppe die DG 101 gegen ein besseres Flugzeug zu tauschen wird Realität. Die DG 101 wird verkauft und eine ASW 20 L wird angeschafft. Endlich gibt es wieder ein Wölbklappenflugzeug im Verein.
2018: Die Mitgliederversammlung gibt das ,,OK“ den erst vier Jahre alten Duo Discus XLT zu verkaufen um eine neue Generation Segelflugzeug zu kaufen. Es wird eine ASG 32 El gekauft, das erste Elektrosegelflugzeug im SCU, es wird im Frühjahr 2019 von dem Hersteller geliefert. Der Rumpf der Ka 8 D-5858 wird von den Mitgliedern Grundüberholt.
2019: Der kleine Clubraum an der Werkstatt wird durch die Mitglieder zu einer Piloten Lounge umgebaut. Am 01.04 wird die neue ASG 32 EL vom Kassenwart und dem Technischen Leiter bei der Firma Schleicher abgeholt. Im Spetember kauft der Verein eine alte Ka 6 CR um hier den Mitgliedern das erlernen von Holzreparaturen zu ermöglichen.
2020: Die Flügel des Discus b werden bei Firma M&D Flugzeugbau neu lackiert. Der SCU sieht im Motoruflug und besonders im Ultraleichtflug eine Möglichkeit den Verein aktraktiver zu gestlaten und kauft deswegen eine FK 9 Mark 2. So etabliert der Verein eine ganz neue Sparte.
2021: Die letztes Jahr beschaffte FK9 Mark 2 ging kaputt, die Mitgliederversammlung entschied sich den UL Sektor aber erneut mit einem Flugzeug auszustatten, da die Nachfrage sehr gut war. Die durchschnittliche Segelflugsaison wurde aber von einer sehr guten Motorflugsaison verbessert, es wurden 2827 Starts gemacht.
2022: Bereits im Januar 2022 finden viele neue Dinge statt. Das alte Vorstandszimmer wird renoviert und zu einem Übernachtungsraum umgebaut. Des Weiteren wird der Discus b D-3529 verkauft um eine ASW 28 15m zu beschaffen, aber auch in der UL Sparte gibt es guten Neuigkeiten es wird eine C 42 B als Ersatz für die defekte FK 9 gekauft.
Im SCU soll der Sport jedem einzelnen Mitglied Freude bringen, ob man nun Platzrunden fliegt oder in echter sportlicher Manier zu Leistungen strebt und sie erringt und dadurch unserem schönen Sport in der Bevölkerung die notwendige und gebührende Anerkennung verschafft.
Wer sich für die weiter zurückliegende, vorwiegend militärische Geschichte des Flugplatzes Uetersen interessiert, kann sich bei hier informieren